„The Color of fragrance“, die Farbe des Dufts, heißt die
Ausstellung in der Galerie Klose, die zwei koreanische Künstler in sensibler
Ergänzung zusammenführt. Erhabenheit und Transzendenz strahlen die Bilder aus
und garantieren im Rückzug vom Außen die Ausweitung des inneren Raumes.
So reduziert Motive und Farben, so grenzenlos sind die
Erfahrungen, die der Betrachter macht, wenn er die Reise nach innen antritt.
Denn diese Bilder sprechen von nichts Geringerem als von dem in Erscheinung-Treten
all dessen, was ist. Schlaglichtartig werden Möglichkeiten der Wirklichkeit gezeigt,
die dabei unscharf und hypothetisch bleibt.
Unbestimmbare Gesichter, unbewohnte Landschaften und
Körperfragmente tauchen weiß aus einem
schwarz schimmernden Schattenreich auf. Schwerelos wirken sie wie Chimären aus
dem Nichts, in das sie bald wieder zurückkehren. Die Augen geschlossen oder
lichtspaltbreit geöffnet richtet sich der Blick auf das eigene Sein und dessen
existenzialphilosophische Begründung. Damit hat sich Kwang Sung Park während
seines Studiums in Paris eingehend beschäftigt.
Wolken, Nebel, Licht und andere Phänomene des Übergangs markieren
am Himmel den Horizont, den des Bildes und den der Wahrnehmung. Es sind
faszinierende Eindrücke von sogartiger Wirkung, ähnlich wie sie auch Sung Won
Hang in ihren malerisch anmutenden Fotografien produziert.
Zehn Jahre lang hat sie Farbsequenzen, Perspektiven und
Lichtverhältnisse dieser Serie variiert, ein aufwändigen, ein lohnendes Projekt,
besonders in Zeiten der Bilderflut.
„Mimesis“, d.h. nachahmende Darstellung der Natur, nennt
Sung Won Hang ihre Fotografien, ein Titel, der fast wie eine
wahrheitsbekundende programmatische Aussage klingt.
Denn die Räume, die sie als Modell baut und dann
fotografiert, widersprechen jeder menschlichen Erfahrung. Fensterlos,
geometrisch, clean sind sie, ohne belebte oder menschliche Spur. Reduziert auf
Fläche, Maß und Form werden sie in farbige Lichtfelder getaucht, so dass reale
Höhen-, Breiten-, Tiefenzuordnungen unmöglich sind. Entmaterialisiert wirken
sie wie fiktive Anschauungsräume, die der Betrachter mit Assoziationen füllen
kann. Oder wie Spiegelsäle, die Sung Won Hong immer wieder neu generiert.
Bis 25.7.2013, Galerie Klose, Rüttenscheider Str. 221,
Mo-Fr 10-18.30, Sa 10-15 Uhr
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